Das deutsche Männer Nationalteam traf sich schon Mittwochabend in Schneverdingen. Am Donnerstagmorgen startete man früh mit der ersten Trainingseinheit anschließend wurden Gastmannschaften abgeholt und gemeinsam Felder, Banden und Zelte aufgebaut, ehe es nach einer Mittagspause an die zweite Trainingseinheit ging. Beide Einheiten wurden mit allen angereisten Spielern bestritten und fokussierten sich auf die Ballgewöhnung sowie Standard- und Spielsituationen.
Freitag war auch früh aufstehen angesagt denn man startete direkt mit einer kurzen Einheit am Morgen in den Tag. Gegen Mittag wurde das Event mit einem kurzen Einmarsch eröffnet. Die Nationalspieler welche nicht dem 10er Kader für den Nationscup angehörten fungierten als Linienrichter, Anschreiber und Kommentatoren beim Livestream.
Deutschland startete im ersten Spiel gegen Dänemark. Alle Spieler kamen in dem kurzen ungefährdeten Zweisatzsieg (11:3 / 11:5) zum Einsatz ebenso wie im darauffolgenden Spiel gegen Italien (11:2 / 11:5).
Das letzte Spiel des Tages gegen die Schweiz ging über die volle Distanz mit dem glücklicheren Ende für den Gastgeber aus Deutschland (7:11 / 11:8 / 11:7)
Am darauffolgenden Tag ging es direkt weiter mit einem lockeren Sieg (11:6 / 11:4) gegen die noch recht neue Faustballnation aus Belgien. Anschließend wurde das letzte Spiel zwischen Österreich und Deutschland um den Gruppensieg ausgetragen. Den Zuschauern wurde ein packender 3-Satz-Krimi auf sehr hohem Niveau geliefert. Mit den besseren Lösungen in den entscheidenden Spielsituationen konnten sich die Gäste aus Österreich (11:7 / 9:11 / 12:10) knapp durchsetzen und sich Platz 1 in der Vorrunde sichern.
Im zweiten Halbfinale musste man erneut gegen die Schweiz (Gruppendritter) ran. In einem ähnlich spannenden und hochklassigen Spiel wie in der Vorrunde zeigten beide Teams von Beginn an, dass sie unbedingt ins Finale einziehen wollen. Nach der zwischenzeitlichen 2:1 Satzführung für Deutschland kippte das Spiel zu Gunsten der Gäste, welche drei Sätze in Folge gewinnen und somit den Finaleinzug perfekt machen konnten.
Deutschland – Schweiz 2:4 (13:15 / 11:7 / 11:4 / 6:11 / 8:11 / 7:11)
Somit ging es für die Auswahl von Bundestrainer Olaf Neuenfeld im kleinen Finale „nur“ noch um Bronze gegen die Italiener. Ein glatter 4:0-Erfolg, bei welchem der Gegner nur phasenweise mitspielen konnte, sicherte dem deutschen Team den 3. Platz hinter der Schweiz sowie dem Nationscup-Sieger aus Österreich.
Deutschland – Italien 4:0 (11:8 / 11:6 / 11:7 / 11:7)
Fazit
„Leider hat es nicht für den Finaleinzug gereicht, resümiert Rouven Kadgien.
Wir haben auf allen Positionen ein wenig schwächer agiert als Österreich in der Vorrunde sowie gegen die Schweiz im Halbfinale. Außerdem fehlte uns über weite Strecken ein vielseitiger und druckvoller Service. Im Halbfinale hatten wir in den ersten drei Sätzen durch eine gute Teamleitung noch leichtes Oberwasser. Nach dem dritten Seitenwechsel entglitt uns leider das Spiel und die Schweizer haben unsere Schwächephasen gekonnt ausgenutzt.
Mit dem anschließenden glatten Sieg gegen Italien erreichten wir einen guten dritten Platz, doch mit etwas mehr Glück an der ein oder anderen Stelle sowie einem druckvolleren Servicespiel wäre definitiv mehr möglich gewesen, analysiert Kadgien.
Olaf Neuenfeld hatte im Vorfeld bekanntlich auf die Nominierung von etablierten Kräften wie unseren Top-Angreifer Patrick Thomas oder Kapitän Fabian Sagstetter verzichtet, um auch der „zweiten Reihe“ Einsatzzeiten zu verschaffen. Daher waren die Spielergebnisse eher nebensächlich. Das Trainerduo Olaf Neuenfeld und Chris Löwe setzte ihre Zielsetzung, allen Spielern möglichst viele Einsatzzeiten zu geben, konsequent um. Während die Österreicher und Schweizer in den entscheidenden Spielen auf ihre Top 5 setzten beeinflusste der ständige Spielerwechsel im deutschen Team den Spielfluß und verursachte auch Abstimmungsprobleme. Besonders in den engen Matches gegen die Alpenländer bedeutete das noch eine zusätzlichen Herausforderungen.
Bericht: Rouven + Christian Kadgien
Interview mit unserem Nationalspieler Rouven Kadgien
Wie schätzt du deine gezeigten Leistungen ein?
Rouven Kadgien: Da ich physisch eher in Richtung eines Jahrestiefpunktes war, kann ich mit der gezeigten Leistung überaus zufrieden sein.
Welche Eindrücke nimmst du von dem Wochenende mit?
Rouven Kadgien: Definitiv, es war eine super Atmosphäre und die Ausrichtung des Nationscups war eine starke gemeinschaftliche Leistung des A-Kaders & des Trainerstabes
Hatten deine anhaltenden Schulterprobleme Auswirkungen auf deine Offensivleistung?
Rouven Kadgien: Auf jeden Fall, durch meine Schulterinstabilität fehlte mir durchweg die Schlagkraft und dadurch war mein vielseitiges Angriffsrepertoire erheblich eingeschränkt. Einerseits hatte ich mit der Schulter Probleme andererseits bekam ich zwei Wochen vor dem Event Kniebeschwerden, dadurch musste ich meine geplanten Trainingsaktivitäten leider deutlich reduzieren.
Eine optimale Vorbereitung auf dieses Event war dadurch nicht möglich.
Ergebnisse Finaltag am 03. Oktober 2021
- Platz 5: Dänemark – Belgien 3:0 ( 13:11, 11:5, 14:12 )
- Platz 3: Italien – Deutschland 0:4 ( 8:11, 6:11, 7:11, 7:11 )
- Finale: Österreich – Schweiz 4:2 ( 11:7, 11:9, 5:11, 8:11, 12:10, 11:9 )
- Österreich
- Schweiz
- Deutschland
- Italien
- Dänemark
- Belgien